Unser mauer

Geschichte der Berliner Mauer - 1961-1970

  • 1. Juni 1961

    1. Juni 1961
    In den Monaten vor dem Bau der Berliner Mauer schnellt die Zahl der Flüchtlinge in die Höhe. 1960 flüchteten rund 200.000 Menschen aus der DDR, drei Viertel davon über die noch offene Sektorengrenze von Ost- nach West-Berlin. Von Januar bis Juli 1961 waren es fast 135.000, die Hälfte davon Jugendliche unter 25 Jahren. Im Juli erreicht der Flüchtlingsstrom der höchsten Stand seit Juni 1953.
  • 15. Juni 1961

    15. Juni 1961
    Am 15. Juni 1961 sagt der Staats- und Parteichef der DDR, Walter Ulbricht, den Satz: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Eine Lüge. Fest steht, dass Ulbricht die offene Grenze zwischen dem West- und dem Ostteil Berlins nicht länger akzeptieren wollte. Er wollte verhindern, dass weiterhin tausende Menschen über Berlin in den freien Westen flohen – darunter viele Facharbeiter und Akademiker.
  • Bau der Berliner Mauer

    Bau der Berliner Mauer
    In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 gibt Walter Ulbricht den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze in Berlin. Das letzte Schlupfloch, durch das Ausreisewillige zuletzt noch entkommen konnten, wird versperrt. Die Aktion war unter völliger Geheimhaltung durch den für Sicherheitsfragen zuständigen Sekretär des SED-Zentralkomitees, Erich Honecker, vorbereitet worden.
  • Flucht des 19-jährigen DDR-Grenzpolizisten

    Flucht des 19-jährigen DDR-Grenzpolizisten
    An der Sektorengrenze Bernauer/Ecke Ruppiner Str. Bernauer Straße springt der 19-jährige DDR-Grenzpolizist Conrad Schumann über den Stacheldraht in die Freiheit. Ausschlaggebend für seine Flucht sei gewesen, so Schumann, dass er kurz zuvor gesehen habe, wie ein kleines Mädchen, das seine Großmutter im Ostteil Berlins besucht hatte, nicht wieder zurück zu seinen Eltern nach West-Berlin gelassen worden sei.
  • 25. Oktober 1961

    25. Oktober 1961
    Nach den Ereignissen der vergangenen Monate fahren die USA am 25. Oktober am Checkpoint Charlie zehn Panzer auf, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren. Am 27. Oktober stellt die Sowjetunion ebenfalls Panzer auf. 16 Stunden stehen sich je 30 amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. Am 28. Oktober ziehen sich die Panzer zurück. Die Sowjets machen den ersten Schritt.
  • 17. Dezember 1961

    17. Dezember 1961
    Am späten Nachmittag des 17. Dezember werden entlang der westlichen Seite der Mauer an mehr als 1.000 Weihnachtsbäumen zahllose Kerzen entzündet. Die „Aktion Licht an die Mauer“ soll die Verbundenheit aller Deutschen an den Weihnachtstagen unterstreichen. Die Reaktion: DDR-Grenzpolizisten bewerfen die Weihnachtsbäume an den folgenden Tagen mehrfach mit Steinen.
  • 8. September 1962

    8. September 1962
    In seiner Rede auf der XVI. "Deutschen Arbeiterkonferenz" verteidigt Walter Ulbricht am 8. September die Mauer als "antifaschistischen Schutzwall". Es solle niemand denken, dass die Staatsführung in die Mauer verliebt sei. Das sei keineswegs der Fall. "Der antifaschistische Schutzwall war notwendig, um den militaristischen Abenteurern ein Paroli zu bieten".
  • Besuch des US-Präsidenten John F. Kennedy

    Besuch des US-Präsidenten John F. Kennedy
    US-Präsident John F. Kennedy kommt am 26. Juni nach West-Berlin. Auf einer Kundgebung am Rathaus Schöneberg sagt Kennedy: "Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger Berlins. Und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner". Die Wiedervereinigung Deutschlands werde eines Tages Realität, gibt sich Kennedy überzeugt.
  • Unter der Mauer hindurch in die Freiheit

    Unter der Mauer hindurch in die Freiheit
    In der bis dahin größten Tunnelaktion seit dem Mauerbau gelingt am 3. und 4. Oktober insgesamt 57 Menschen die Flucht nach West-Berlin. Kurz vor dem Ende der Aktion wird der Eingang des 145 Meter langen Tunnels unter der Bernauer Straße von DDR-Grenzschützern entdeckt. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei der der Grenzsoldat Egon Schultz getötet wird.
  • 7. Februar 1966

    7. Februar 1966
    Am 7. Februar versucht Willi Block, bei Staaken - am Außenring um Berlin - West-Berliner Gebiet zu flüchten. Beim Durchkriechen der Drahthindernisse wird er entdeckt. Da er im Stacheldraht festhängt, kann er der Aufforderung von Grenzsoldaten, zurückzukehren, kann er nicht folgen. Daraufhin werden 72 Schüsse auf den Wehrlosen abgefeuert. Bock stirbt noch vor Ort.