Die Erste Republik

  • Proklamation der Republik Deutschösterreichs

    Die provisorische Verfassung, mit dessen Ausarbeitung Karl Renner betraut wurde, wurde gleichzeitig mit dem Rücktritt der kaiserlichen Regierung angenommen und ein selbständiger Staat wurde gegründet. Am 11. November dankte Kaiser Karl I. ab indem er auf seinen Anteil an den Regierungsgeschäften verzichtete und am 12. November 1918 wurde offizielle die Republik ausgerufen. Der neu gegründete Staat wurde jedoch schon von Anfang negativ assoziiert.
  • Friedensvertrag von St. Germain-en-Laye

    Im September 1919 wurde der Friedensvertrag von St. Germain protestbegleitet von der österreichischen Delegation unterzeichnet. Die vorherige Republik Deutschösterreichs musste folgendermaßen ihren Namen zu "republik Österreich" ändern und wurde mit einem Anschlussverbot an das Deutschereich verhängt. Da Österreich das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht durchsetzen konnte wurden die Gebiete Österreichs auf viele Länder aufgeteilt.
  • Die Verfassung

    1920 beauftragte die Nationalratsversammlung Hans Kelsen mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung. In dieser sollte ein Ausgleich zwischen der, von den Christlichsozialen und Länder vertretenen, föderalistischen Bestrebungen und den von den Sozialdemokraten vertretenen zentralistischen Bestrebungen, gefunden werden. Die Nationalratsversammlung nahm am 1. Oktober 1920 dieses neue Bundes-Verfassungsgesetz an und blieb bis zur Proklamation des Ständestaats am 1. Mai 1934 erhalten.
  • Das „Linzer Programm der Sozialdemokratie"

    Das „Linzer Programm" wurde 1926 auf dem alljährigen Parteitag der sozialdemokratischen Partei beschlossen. Ziel des Programms war die Eroberung der Herrschaft der Republik um sie in den Dienst der Arbeiterklassen gestellt werden, um folglich Großkapital und Großgrundbesitz zu enteignen und produktions- und Tauschmittel in den Gemeinbesitz des Volkes zu machen und mit Mitteln der Demokratie die Klassenherrschaft zu brechen.
  • Aufmarsch in Schattendorf und der Justizpalast-Brand

    Beim Aufmarsch am 30. Jänner in Schattendorf marschierten Schutzbundabteilungen und provozierten rechtsgerichtete Frontkämpfer. Als die Frontkämpfer auf die Provokation mit Schüssen auf den Demonstrationszug der Schutzbündler antworteten, kamen dabei ein Kriegsinvalider und ein achtjähriges Kind um. Als Demonstration gegen den Freispruch der Täter, zündete die Wienerarbeiterklasse den Justizpalast an. Dabei kamen ebenfalls mehrere Menschen durch Polizeigewalt um.
  • Der „Korneuburg Eid" der Heimwehr

    Bei einer Generalversammlung der niederösterreichischen Heimwehr versammelt sich am 18. Mai 1930 in Korneuburg 800 Delegierte, wo ein Grundsatzprogramm verlesen wurde, auf das ein "heiliger Eid" geschworen wurde. Gefordert wurde in dem Programm eine Neuordnung des Staates, welche bereits Anzeichen des Austrofaschismus aufzeigt.
  • Die Ausschaltung des Parlaments

    Am 4. März 1933 nutzte Dollfuß als Bundeskanzler mit Hilfe der Heimwehr, den Rücktritt der drei Parlamentspräsidenten aus, um das Parlament auszuschalten. Später wurde dieser Vorgang „Selbstausschaltung des Parlaments“ genannt.
  • Der österreichische Bürgerkrieg

    Der Österreichische Bürgerkrieg vom 12.2 – 15.2.1943 war die Folge des Konflikts zwischen der Heimwehr und den Sozialdemokraten. Die Regierung sowie die Heimwehr ging nun gezielt gegen die Sozialdemokraten vor und waren fest entschlossen die Sozialdemokratie auszuschalten. Als der Generalstreik proklamiert und der Schutzbund zu den Waffen gerufen wurde, folgten Kämpfe welche sich hauptsächlich in den Industrieregionen Wien, Linz und Graz abspielten.
  • Der „Juliputsch" der Nationalsozialisten - Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß

    Der Juliputsch von 1934, war ein gescheiterter Putschversuch der Nationalsozialisten, welche ihre seit 1933 verbotene deutsche Arbeiterpartei an die Macht bringen wollten.
  • Die Proklamation des Ständestaates

    Nachdem Dollfuß an die Macht kam, wurde von seiner Regierung eine unter dem Vorsitz von Otto Eder ausgearbeitete Verfassung bekannt gegeben.
    Die Stelle der Parteien wurde durch die Vaterländische Front ersetzt und die Christlichsozialen musste ihre Auflösung beschließen. Die Führungskräfte der Christlichsozialen, übernahmen dann die Spitzenpositionen der Vaterländischen Front. Der Bundespräsident sollte ab sofort durch die Bürgermeister gewählt werden.
  • Der Einmarsch der deutschen Truppen

    Durch das Absagen der Volksabstimmung wurde den Bürgern das Recht genommen, sich selbst für den Anschluss Deutschlands zu entscheiden.
    In der Nacht des 12. März 1938 landen zwei Flugzeuge der deutschen Nationalsozialisten in Wien. Von den eigentlich illegalen Anhängern der NSDAP wurden sie mit einem jubelndem Empfang willkommen geheißen.
    Es begannen Misshandlungen, Verhaftungen und Demütigungen von Juden und Jüdinnen, welche dadurch auch zur Auswanderung gezwungen waren.